Freitag, 11. Dezember 2009

I ♥ Tokio

Tokio ist toll. Schön anzuschauen mit großartigen Parks. Fühlt sich ganz anders an als Seoul. Irgendwie weitaus westlicher. Die Leute scheinen weniger konformistisch, es gibt Männer mit langen Haaren und Bärten und es werden tatsächlich Witze und blöde Sprüche gemacht. Die Englischkenntnisse der Bevölkerung haben meine Erwartungen um Längen übertroffen und des Öfteren hat jemand ungefragt seine Hilfe angeboten. Unser Couchsurfing-Gastgeber Jun war sehr lustig, das Nachtlager etwas hart, aber zum Ende hin wenigstens warm (nachdem Jun mir gezeigt hat, wie man die Heizung anmacht). Das Essen war ehrlich gesagt leckerer als in Korea, aber vielleicht kam mir das auch nur so vor, weil es mal was anderes war. Auf jeden Fall salziger. Ja, in Tokio kann man sehr gut shoppen (und da die Unterkunft umsonst war, musste ich auch kein schlechtes Gewissen haben. Oder?). Leider ist alles deutlich teurer als in Seoul und auch als in Deutschland.

Wir haben uns hauptsächlich in Shinjuku, Harajuku und Shibuya rumgetrieben, waren auf dem Metropolitan Government Building UND dem Tokyo Tower (einer Nachbildung des Eiffelturms – Warum?!?), haben dem Metropolitan Museum of Photography einen Besuch abgestattet (den Weg dahin hat uns Takuma Nakahira gezeigt – offensichtlich ein bekannter japanischer Fotograf), haben den Meiji Jingu Schrein besichtigt, verzweifelt die Freak Show im Yoyogi Park gesucht und uns auch den Imperial Palace nicht entgehen lassen. Dort habe ich für 100 Yen mein Schicksal erfahren – leider nur ein „Average Fortune“. Außerdem waren wir in meiner persönlichen Hölle „Game Taito Station“ in Akihabara a.k.a. „Electric City“ – unzählige Stockwerke mit nervtötend lauten Spielautomaten, die augenblicklich Kopfschmerzen erzeugen. Schließlich haben wir noch eine kleine Bootsfahrt von Asakusa nach Ginza unternommen, die ich aber eher mäßig spannend fand. Entgegen einiger Gerüchte ist es in Tokio auch nicht nur im Wendy’s und in den Spielhöllen erlaubt zu rauchen.

Pluspunkte Tokio: Gute Luft, viel Grün, interessante Leute, alles schön. „Erst aussteigen lassen“ ist bekannt.
Minuspunkte Tokio: Teuer, völlig durchgeknalltes Subway-System mit unterschiedlichen Anbietern. Kein Tokio Hotel gefunden.
Kurios: Die Leute stellen sich überall in Schlangen an. Sogar in der U-Bahn. Oder im Museum vor den Bildern.

3 Kommentare:

Spocky hat gesagt…

Gute Luft und viel Grün in Tokio und alle sprechen auch Englisch?????? * staun * Na, darüber habe ich etwas anders gedacht, aber man kann sich täuschen! ;-)
Dass in Tokio viel teurer als bei uns ist, war mir schon klar! Aber warum eigentlich???? * grübel *

Warteschlangen auch in der U-Bahn? Geht das überhaupt bei den Menschenmassen? Habe doch immer wieder lesen müssen, dass da stets ein Gedränge ist...hm hm

Judith hat gesagt…

Gute Luft und viel Grün: Hängt immer davon ab mit was man etwas vergleicht, ne? Vielleicht hätte ich ein "für asiatische Verhältnisse" hinzufügen sollen :-).

Gerade weil da so ein Gedränge herrscht, sind die Warteschlangen erstaunlich.

Spocky hat gesagt…

Ja, das wäre besser.."für asiatische Verhältnisse" ;-)

Aber ich wette, Du wirst Tokio sicher nicht mit Peking vergleichen können, nicht wahr?