Gut, dass ich hier irgendwie mit dem Thema Wiedervereinigung in Kontakt kommen würde, war ja von vorneherein klar. Aber in den letzten Tagen war es – anlässlich des 20jährigen Mauerfalls – dann doch ein bisschen viel Berlin, DDR und Wiedervereinigung.
Mittwoch sind wir zu viert mit dem Büro nach Jeonju gefahren, um dort an einer Konferenz teilzunehmen und die Posterausstellung der Stiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur zu den Themen „Wir sind ein Volk“ und „Grenzenlos“ zu eröffnen, für die Designstudenten Plakate entworfen haben. Die Ausstellung zieht mit der Hanns-Seidel-Stiftung durch die Lande und Universitäten. In China gut trainiert, habe ich für euch mal ein paar Fotos von den Postern gemacht. Bei der Eröffnung waren erst alle sehr konfus und keiner hatte einen Plan was jetzt wohin soll und wer verantwortlich ist, aber schließlich wurde doch noch alles – typisch koreanisch – ganz offiziell; ein riesiges Blumenbouquet und das Banner waren am rechten Platz, einige wichtige Leute bekamen Ansteckblumen, jeder bekam die Gelegenheit ein paar bedeutsame Worte ins Mikrophon zu sagen und schließlich reihte sich die ganze Meute unter dem Banner auf und es wurde ein Gruppenfoto gemacht. Später haben wir dann ein paar Baikalenten beobachtet (die HSS Korea steht irgendwie aufs Vögelbeobachten) und mein Chef hat noch den Vortrag zu „Green Growth in Germany“, den ich vorbereitet hatte, gehalten. Und wieder in Seoul angekommen, sind wir bis drei Uhr nachts durch die Kneipen in Itaewon gezogen.
Donnerstag stand ein Treffen mit PSCORE (People for Successful Coean Reunification) auf dem Programm, das ist eine NGO, die sich um das gegenseitige Verständnis der Koreas bemüht. Das Ganze stand unter dem Thema „20 Jahre Mauerfall“ und es wurde darüber diskutiert, was die Parallelen und Unterschiede zwischen Deutschland und Korea sind und wie Korea aus den deutschen Fehlern lernen kann. Anwesend waren auch einige Nordkoreaflüchtlinge, aber leider stand eine Sprachbarriere zwischen uns. Dafür gab es mal wieder ein Banner.
Freitagabend war ich im Goethe-Institut bei der Lesung „Berlin, Hauptstadt der DDR – Ein Proletarier erzählt“ mit Andreas Gläser. Das war sehr nett und vor allem das anschließende Buffett vom Hilton und der Wein haben uns sehr zugesagt, so dass wir bis zum bitteren Ende dort herumlungerten. (Das ist eher eine deutsche Angewohnheit. Die Koreaner lungern offensichtlich nicht so gerne herum, die machen was und gehen dann. Nicht so gemütlich.)
Und als wäre das alles nicht genug, recherchiere ich momentan auch noch was zu DDR-Flüchtlingen. Ich war zwei Jahre alt, als die Mauer fiel. Angeblich bin ich an dem Tag trocken geworden, aber das war es auch schon an prägenden Erinnerungen an den Tag. Natürlich wusste ich, dass Deutschland mal geteilt war, aber so richtig angefangen zu realisieren, habe ich das erst, als ich dieses Jahr eine Woche lang in Berlin war. Da stand ich auf dem Potsdamer Platz und mir dämmerte zum ersten Mal, was das eigentlich für eine wahnsinnige Idee war, Deutschland einfach mittendrin zu teilen. Und jetzt erfahre ich hier permanent neue Dinge über die Teilung. Tatsachen, die mich schockieren, wie Repressalien gegen Regierungskritiker, unmenschliche Haftbedingungen, wahnwitzige Fluchtversuche. Was muss sich eigentlich eine Regierung denken, wenn sie ihre Leute nur durch eine Mauer davon abhalten kann, das Land zu verlassen? Und dabei ging es den Ostdeutschen ja noch verhältnismäßig gut, verglichen mit den Nordkoreanern. Die Deutschen konnten Kontakt zu ihren Verwandten haben, sie konnten Westfernsehen empfangen, die Westdeutschen konnten sie besuchen. Nordkorea ist vollkommen isoliert. Ein einziger Irrsinn.
Mittwoch sind wir zu viert mit dem Büro nach Jeonju gefahren, um dort an einer Konferenz teilzunehmen und die Posterausstellung der Stiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur zu den Themen „Wir sind ein Volk“ und „Grenzenlos“ zu eröffnen, für die Designstudenten Plakate entworfen haben. Die Ausstellung zieht mit der Hanns-Seidel-Stiftung durch die Lande und Universitäten. In China gut trainiert, habe ich für euch mal ein paar Fotos von den Postern gemacht. Bei der Eröffnung waren erst alle sehr konfus und keiner hatte einen Plan was jetzt wohin soll und wer verantwortlich ist, aber schließlich wurde doch noch alles – typisch koreanisch – ganz offiziell; ein riesiges Blumenbouquet und das Banner waren am rechten Platz, einige wichtige Leute bekamen Ansteckblumen, jeder bekam die Gelegenheit ein paar bedeutsame Worte ins Mikrophon zu sagen und schließlich reihte sich die ganze Meute unter dem Banner auf und es wurde ein Gruppenfoto gemacht. Später haben wir dann ein paar Baikalenten beobachtet (die HSS Korea steht irgendwie aufs Vögelbeobachten) und mein Chef hat noch den Vortrag zu „Green Growth in Germany“, den ich vorbereitet hatte, gehalten. Und wieder in Seoul angekommen, sind wir bis drei Uhr nachts durch die Kneipen in Itaewon gezogen.
Donnerstag stand ein Treffen mit PSCORE (People for Successful Coean Reunification) auf dem Programm, das ist eine NGO, die sich um das gegenseitige Verständnis der Koreas bemüht. Das Ganze stand unter dem Thema „20 Jahre Mauerfall“ und es wurde darüber diskutiert, was die Parallelen und Unterschiede zwischen Deutschland und Korea sind und wie Korea aus den deutschen Fehlern lernen kann. Anwesend waren auch einige Nordkoreaflüchtlinge, aber leider stand eine Sprachbarriere zwischen uns. Dafür gab es mal wieder ein Banner.
Freitagabend war ich im Goethe-Institut bei der Lesung „Berlin, Hauptstadt der DDR – Ein Proletarier erzählt“ mit Andreas Gläser. Das war sehr nett und vor allem das anschließende Buffett vom Hilton und der Wein haben uns sehr zugesagt, so dass wir bis zum bitteren Ende dort herumlungerten. (Das ist eher eine deutsche Angewohnheit. Die Koreaner lungern offensichtlich nicht so gerne herum, die machen was und gehen dann. Nicht so gemütlich.)
Und als wäre das alles nicht genug, recherchiere ich momentan auch noch was zu DDR-Flüchtlingen. Ich war zwei Jahre alt, als die Mauer fiel. Angeblich bin ich an dem Tag trocken geworden, aber das war es auch schon an prägenden Erinnerungen an den Tag. Natürlich wusste ich, dass Deutschland mal geteilt war, aber so richtig angefangen zu realisieren, habe ich das erst, als ich dieses Jahr eine Woche lang in Berlin war. Da stand ich auf dem Potsdamer Platz und mir dämmerte zum ersten Mal, was das eigentlich für eine wahnsinnige Idee war, Deutschland einfach mittendrin zu teilen. Und jetzt erfahre ich hier permanent neue Dinge über die Teilung. Tatsachen, die mich schockieren, wie Repressalien gegen Regierungskritiker, unmenschliche Haftbedingungen, wahnwitzige Fluchtversuche. Was muss sich eigentlich eine Regierung denken, wenn sie ihre Leute nur durch eine Mauer davon abhalten kann, das Land zu verlassen? Und dabei ging es den Ostdeutschen ja noch verhältnismäßig gut, verglichen mit den Nordkoreanern. Die Deutschen konnten Kontakt zu ihren Verwandten haben, sie konnten Westfernsehen empfangen, die Westdeutschen konnten sie besuchen. Nordkorea ist vollkommen isoliert. Ein einziger Irrsinn.
5 Kommentare:
http://de.wikipedia.org/wiki/Westfernsehen
Witzig (und auch etwas seltsam), diese Posterausstellung! Am besten hat mir aber das Poster mit Sandmännchen zwischen Ernie und Bert gefallen! :-) Ob die Koreaner diese Poster verstehen können?
Dies fragt sich ein gebürtiger (West-)Berliner! ;-)
Wer bist du denn?
Öhm..... * räusper * ..bloß nur jemand, der mal zufälligerweise auf Deinen Blog gestoßen ist und es nun grade mit Interesse über Deinen Asien-Aufenthalt liest!
Ich hoffe, es ist doch nicht verboten, oder? ;-))
Dieser Berliner nochmal!
Nö, ist okay :-).
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