Donnerstag, 29. April 2010

Art Cologne - Staunen, inspirieren lassen und weiter gehen

„Das gesamte Spektrum der bildenden Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts“ gab es laut Website auf der ART COLOGNE letztes Wochenende zu sehen. Und mitten drin ich, die ich nicht die geringsten Kunstkenntnisse besitze – keine Ahnung von Epochen, von Künstlern, von Aussagen, von der Szene. Natürlich gehe ich gerne in Museen und Galerien und wenn möglich informiere ich mich auch über die Hintergründe der Kunstwerke, die ich da bestaune. Und sollte Kunst nicht ohnehin intuitiv ansprechen? Sowieso: Ist doch jeder ein Künstler ...

Nun ja, ich war trotzdem gleichermaßen begeistert wie erschlagen, ebenso inspiriert wie eingeschüchtert von der Vielfalt der ausgestellten Werke, die 200 Galerien aus 23 Ländern präsentierten. So viel zu entdecken, so viele Eindrücke – und nirgendwo eine Anleitung, keine Erklärung, keine Einordnungsmöglichkeiten für einen Laien wie mich. Also habe ich mich einfach leiten lassen, von dem was mir gefällt und ein paar Fotos gemacht, von den Bildern, die mich spontan angesprochen haben. Ich mag’s wohl gerne bunt; bestimmte Farbkombinationen, besondere Texturen, spannende Linien in Fotografien, witzige Elemente, die mich schmunzeln lassen, melancholische Stimmungen und natürlich Text im Bild (was den Zugang ungemein erleichtert, aber mir manchmal vorkommt wie eine unerlaubte Abkürzung). Und um die Hintergründe kümmere ich mich noch!

David Woytowycz / Elmar Vestner
Till Gerhard
Laurenz Berges - Am Markt, 2008
Marcel Dzama - Pips, 2004
Lesser Ury - Paris, Sonnenaufgang, 1928
Lesser Ury - Berlin, Budapester Straße, um 1920

(Die beiden Bilder waren bei unterschiedlichen Galerien ausgestellt und ich habe gerade erst gemerkt, dass sie vom gleichen Künstler sind.)
Andrea Lehmann - Weltausstellung, 2010

Frühjahrsputz

Endlich mal den Balkon gefegt (und anschließend gestaubsaugt :-)) und die Blumentöpfe vom gröbsten Dreck befreit. In Ermangelung eines Tisches (und netter Blumen) großartige Idee gehabt (siehe unten). So ist nun der perfekte Kaffee+Kuchen-Genuß möglich, ohne sich ständig nach der Tasse bücken zu müssen!


















Mittwoch, 28. April 2010

Caribou - Swim

Ich kann mich nie so recht entscheiden: Spricht es für oder gegen Musik, wenn sie gleich beim ersten Hören überzeugt? Bedeutet das, dass es sich dabei um etwas Außergewöhnliches handelt, das sich sofort von der Masse abhebt oder bedeutet es, dass sie so einfach gestrickt ist, das sie direkt gefällig ist? Vermutlich mal so, mal so. Das Album „Swim“ von Caribou (MySpace) fand ich auf Anhieb gut und bleibe auch nach dreimaligem Nebenbei-Durchhören bei dieser Ansicht. Jetzt freue ich mich drauf das Ganze noch mal mit Verstand (oder Gefühl) und ohne Ablenkung durch andere Aktivitäten zu genießen. Dan Snaith mischt da am Computer alle möglichen Sounds zusammen – im ersten Eindruck sehr melodisch, schön verschroben und abwechslungsreich. Am 25.04. ist er übrigens mit Robyn und Bonaparte zusammen im Rahmen der c/o pop bei Spex Live im Gloria. Ich kann nur empfehlen hier in den Stream der Platte reinzuhören: Swim auf soundcloud.tumbl.com.

Caribou - Odessa



Ach ja, was ist eigentlich psychedelische Musik?!? Ich habe das Gefühl momentan ist alles psychedelisch.

Freitag, 23. April 2010

I do know where, I do know why, I do know what I want

Pop so wie er sein sollte, machen Timid Tiger aus Köln: melodisch, eingängig und mitreißend, aber mit anständigen Beats und unerwarteten Twists hier und da. Vor allem legen sie live eine extrem gute Performance hin, wie ich gestern im Luxor erleben durfte. Gekleidet in weiße Hemden (mit hochgekrempelten Ärmeln) (sehr gut) und Pailettenstirnbänder (verzeihbar) schön boybandig angehaucht, war die Stimmung von den ersten Takten von „Electric Island“ an äußerst ausgelassen. Im Publikum wurde getanzt und auf der Bühne auch mal synchron der Zeigefinger in die Luft gereckt (ausnahmsweise erlaubt). Nach jedem Song der Gedanke: „Lass es nicht hier enden. Ich will mehr!“ Und bei Timid Tiger werden Wünsche wahr.

Ina Meena Dika mitsingen lernen


Mittwoch, 21. April 2010

Dillon vs Jens Lekman

Apropos 2 in 1 toll: Dillon singt "Thirteen Thirtyfive" über "Pocketful of Money" von Jens Lekman. Erstere hat eine wirklich bezaubernde und spezielle Stimme, Zweiteres ist eins der wunderschönsten und eindringlichsten Lieder, das ich kenne. Nur was soll ich von diesem Mash-Up halten? Faszinierend ist es jedenfalls, auch wenn die Soundqualität ein bisschen zu wünschen übrig lässt und ich mich frage ob Pocketful of Money solo nicht noch eindringlicher ist. Die beiden zusammen auf einer Bühne und im Studio würde ich allerdings sehr begrüßen! Irgendwelche Meinungen dazu?

Dienstag, 20. April 2010

(Ganzkurz)Rezension "New York, I Love You"

Was? Episodenfilm - elf Geschichten über zufällige und weniger zufällige Begegnungen von Menschen in New York. Ein Taschendieb, ein Filmusikkomponist, ein indischer Diamantenhändler, eine jüdische Käuferin, eine Sängerin, ein Hotelpage, ein Paar, das eigentlich nur Sex wollte und sich dann doch verliebt hat, ein Tänzer, ein kleines Mädchen und viele mehr. Auf irgendeine Art und Weise geht es immer um Liebe (und nicht unbedingt um New York).

Wie? Als ich im Abspann las, dass jede der Geschichten von unterschiedlichen Regisseuren gedreht worden ist, war ich gleichzeitig erstaunt und wieder auch nicht. Der Film wirkt wie ein Buch mit Kurzgeschichten - alle eigenständig und speziell, aber doch irgendwie thematisch und emotional verbunden. Interessant: Jeder der Regisseure durfte nur 48 Stunden drehen, sieben Stunden im Schneideraum verbringen und die weiteren Mitglieder der Crew waren in allen Episoden dieselben.

Warum? Weil hier all die kleinen absurd/romantisch/tragisch/komisch/unrealistischen Geschichten auf Zelluloid gebannt werden, die sonst nur im Kopfkino stattfinden. Weil die Protagonisten genau die Dinge sagen und tun, die man sich im Alltag bei bestimmten Begegnungen manchmal wünscht. Und weil genau wie im echten Leben Fragezeichen und unbestimmte Gefühle hängen bleiben, die einen über den Abend begleiten. (Den ein oder anderen dürften auch die mitwirkenden Schauspieler, Drehbuchautoren und Regisseure interessieren: u.a. Orlando Bloom, Ethan Hawke, Natalie Portman, Rachel Bilson, Blake Lively, Scarlett Johansson, Fatih Akin.)

Sterne? 4 von 5

Qualifizierte Worte hier.

Freitag, 16. April 2010

And the girls say ooh la la la la la la la

Ach, Jamie T! Dem könnte ich stundenlang zuhören, wie er das Telefonbuch vorliest. Musik machen kann er allerdings auch nicht schlecht.



Immer wieder für ein höchst angenehmes akkustisches Erlebnis gut sind natürlich die Kooks. Hier mit MGMT Cover. Quasi 2 in 1 toll.



Und schließlich könnte Jamie Cullum Ben Folds den Rang ablaufen - zum Genie am Klavier kommt noch ein hinreißender Akzent. (Die Holländerinnen in dem Video gucken auch schon ganz debil-verklärt.)

Dienstag, 13. April 2010

Heiße Moves auf dem Skateboard, Del Mar, 70er

Gestern habe ich den Dokumentarfilm "Dogtown and Z-Boys" (Trailer) über die Anfänge der Skatekultur in L.A. geschaut. (Jaja. Mir war irgendwie danach.) Da ich ja nun, bis auf eine gewisse Faszination für Jungs auf Skateboards, so gar nichts mit dem Thema zu tun habe, hätte das auch leicht langweilig werden können. Doch die Geschichte ist tatsächlich spannend, es gibt eine Menge Original-Footage aus den 70ern (streckenweise prasseln die Fotos und Videosequenzen für meinen Geschmack ein bisschen zu schnell auf einen ein - möglicherweise werde ich aber auch alt) und zumindest ich hatte einige "Ach was! Das hätte ich ja nicht gedacht!"-Momente.

Am besten hat mir allerdings diese Szene gefallen: Die Z-Boys, ziemlich abgefuckte Kids, die nicht gerade aus der besten Gegend in L.A. kommen und am liebsten illegal in leeren Pools skaten (die sie notfalls auch mal selbst trockenlegen), treffen bei einem Contest in Del Mar auf Typen, die einen etwas anderen Stil an den Tag legen. "It's like an ice-hockey team going to a figure skating contest." Was diese Eiskunstläufer auf Boards können, seht ihr ab 0:52 in dem Video (leider ist die Qualität nicht so überwältigend). Lohnt sich!

Montag, 12. April 2010

Reiselust und Tanzwut

"14 months in the making, 42 countries, and a cast of thousands." Matt tanzt sogar vorm Dom und in der DMZ in Korea.

Samstag, 10. April 2010

I Will Survive war gestern

Heute sollten die Single-Frauen dieser Welt zu diesem Song ihre Handtaschen auf den Boden stellen und drum herum tanzen:



Nachdem ich diverse Rezensionen über Sharon Jones and the Dap Kings gelesen habe, habe ich nur behalten, dass diese Dap-Typen sie irgendwie kurzfristig für Amy Whinehouse verlassen hatten, jetzt aber zu ihr zurück gekehrt sind. Was soll's, das Album kann man
auf Luisterpaal hören und das ist sicherlich überzeugender als jede Rezension. Gute Musik für gutes Wetter. Und ich schaue mir jetzt Robert Mapplethorpe im NRW Forum in Düsseldorf an.

Freitag, 9. April 2010

I don't have to leave anymore. What I have is right here.

The XX machen auf eine reine und simple Art und Weise so wunderschöne und berührende Musik, dass es sich so anfühlt, als könnte niemals wieder etwas schlecht sein.

(Ganzkurz)Rezension "A Single Man"

Was? George hat vor acht Monaten seinen Lebenspartner Jim bei einem Autounfall verloren. Jetzt fühlt er sich ständig so, als würde er keine Luft mehr kriegen oder ertrinken. Um der lähmenden Trauer ein Ende zu setzen, will er sich umbringen.

Wie? Natürlich sehr ästhetisch fotografiert. In einer Rezension las ich von "pervers gut sitzenden maßgeschneiderten weißen Hemden". Eigentlich sitzt alles pervers gut in diesem Film. Die Geschichte wird sehr langsam und still erzählt, Georges Schmerz tut weh und seine Resignation macht befangen. Nach dem Film empfiehlt sich der Besuch einer lauten Bar, sonst besteht Melancholiegefahr.

Warum? Dieser Lidstrich, den sie in den 60ern drauf hatten! Unfassbar, warum wurde der abgeschafft? Außerdem gibt es hübsche (leider schwule) Jungs mit großartigen Wangenknochen zu sehen und Juliette Moore hat nicht nur den perfekten Lidstrich und bezaubernde Sommersprossen, sondern sagt auch noch: "Mein Vorsatz fürs neue Jahr? Mehr Rauchen, mehr Trinken und Scheiß auf den Rest!"

Sterne? 4 von 5

Qualifiziertere Worte hier.